Freitag, 10. April 2009

Ostern 09





Zwischen Himmel und Erde…

…ist ein Riss und ein Kampf zwischen Licht und Finsternis in dieser Zwischenzeit.
…sind wir noch, und das, was wir nicht wollen, tun wir doch in dieser Zwischenzeit.
… leiden wir an Zerrissenheit, auf dem Weg zu dir in dieser Zwischenzeit.
…und du selbst bist die Brücke und der Weg in dieser Zwischenzeit.
…stehen wir und wir treten in diesen Riss mit dir in dieser Zwischenzeit.
Du machst Himmel und Erde einmal neu, doch dein Reich ist schon da und du bist treu in dieser Zwischenzeit.
Mitten in dieser Welt, doch nicht von dieser Welt, wir gehören zu dir und doch sind wir noch hier.
Zwischen Himmel und Erde…
…hängst du dort, ganz allein und verlassen von Mensch und Gott,
… ausgestreckt - dort am Kreuz.
…hängst du dort, wo die Balken sich kreuzen, ist der Ort,
wo sich Himmel und Erde trifft in dir - dort am Kreuz

Ein Lied von Albert Frey

Neues aus Mtwape

Neuigkeiten vom März

Von den Kindern selbst gibt es keine großartigen Neuigkeiten, bis auf kleinere Wehwehchen sind alle gesund. Allerdings wird die Versorgungssituation mit Nahrung immer schlechter, die Preise sind in den letzten 3 Monaten wieder um die Hälfte gestiegen – ein Großteil der Ernte und auch der internationalen Hilfslieferungen von Mais sind an die Nachbarländer, v.a. den Sudan, verkauft worden. Das Geld klingelt in den Geldbörsen der Regierung, die Bevölkerung hungert wegen der künstlich geschaffenen Notlage!
Für die meisten Familien ist es einfach nicht mehr leistbar, ihre Kinder ausreichend zu versorgen.
Das spüren natürlich auch die Patenkinder und ebenso die Schule.
Es musste beschlossen werden, Schulgebühren einzuführen – ohne diese könnten die Kinder nicht mehr mit Essen versorgt werden. Ein Mittagessen kostet nun z.B. mehr als doppelt so viel wie vor nur einem Jahr!
Die Schulgebühren sind wesentlich niedriger als an anderen Schulen, trotzdem sind sie eine (allzu)große Belastung für sehr viele Familien.
Für unsere Patenkinder werden wir ab April die üblichen Schulgebühren zahlen und Nancy wird sich darum kümmern, dass sie auch zuhause mit genügend Essen und den notwendigsten Dingen versorgt werden. Um den Rest des Geldes werden Nahrungsmittel für die Schule gekauft werden.
In den letzten Tagen bekamen wir einige Meldungen von Nancy, dass sich die Verhältnisse in den von ihr besuchten Familien verschlechtert haben und zum Teil keine Nahrung für die Kinder vorhanden ist. Als Sofortmaßnahme haben wir sie ermächtigt, für die betroffenen Kinder 10 Euro pro Monat für Essen zu verwenden.
Leider hat auch die Frühjahrsregenzeit begonnen und es gibt nun für 2 Monate gar keine Touristen im Land.

Auch eine andere Schule, die wir kennen gelernt haben, die Busch-Schule von Conny Mannai im Norden von Mtwapa, die wir im Reisebericht erwähnt haben und die uns ebenfalls sehr am Herzen liegt, ist betroffen und auch dort können die Kinder kein Mittagessen mehr bekommen. Viele trifft das besonders hart, weil der Schulweg (einfach!) 2 Stunden oder mehr beträgt.
Wir hoffen, neue Paten zu finden und beiden Schulen bei ihren Problemen helfen zu können. Für viele Kinder ist die Schulmahlzeit die einzige Mahlzeit des Tages!

Dem Pastor geht es weiterhin sehr schlecht, er hatte eine Operation, scheint sich aber nicht zu erholen. Die Schuladministration wird weiterhin von Judith durchgeführt und alle helfen zusammen. Trotzdem sind die Probleme natürlich riesengroß. Wir sind mit einer Engländerin in Kontakt, die im Moment ehrenamtlich einige Wochen in der Schule aushilft und sie schildert uns in jedem email die Schwierigkeiten. Auf diesem Weg erhalten wir auch mehr Information auf „europäische Art“, die sich wesentlich von der afrikanischen unterscheidet.

Von den Schulen am Viktoriasee haben wir seit einigen Wochen nichts gehört, dort ist die Situation sicher noch schlimmer.
Bei der Frauenorganisation der UNO in Wien haben wir um Unterstützung für den Bau eines kleinen Wohnhauses im Warega Zentrum angesucht – sie unterstützen jährlich mehrere Projekte mit max. 7000 Euro. Das würde genügen um ein zweckmäßiges und gemütliches Zuhause für die Waisenkinder zu schaffen.
Wenn wir das Geld bewilligt bekommen (das erfahren wir im September), wird mein Mann John im November wieder nach Keia reisen und den Bau leiten.
Gemeinsam werden wir vielleicht im Juli nach Kenia fliegen, denn bei mir wird sich durch viele, viele Überstunden bis dahin ein längerer Urlaub ergeben.
Die Flüge nach Nairobi kosten nur halb so viel wie jene nach Mombasa und inzwischen haben wir gelernt, auf billigste Art durch Kenia zu reisen – Abenteuer inklusive.

Wie die Lage im Moment erscheint, werden die Probleme noch größer werden und wir wollen sicher stellen, dass bei der Versorgung der Kinder alles klappt bzw. nach neuen Möglichkeiten der Hilfe suchen.

Beigelegt ist eine CD mit Fotos unserer letzten Kenia Reise, von der Schule und vom Viktoriasee, und Foto(s) vom Patenkind. Die CD kann am Computer und über den DVD Player abgespielt werden.
Für nähere Informationen sind wir natürlich immer gerne erreichbar.

Vielen Dank für ihre Unterstützung!.. und vielleicht erzählen Sie Ihren Freunden von der Situation in Kenia, es gibt so viele Kinder, die dringend einen Paten brauchen!