Sonntag, 23. Januar 2011

Geschichte von Helfende Hände


Zusammenfassung der Geschichte von Helfende Hände



Edith Friedmann im Home of Hope in Elbasan/ Albanien

Begonnen hat die Mission mit der Freikirche Evangelium in Aktion in Linz. Ein junges Team von engagierten Christen besuchte 1991 und 1992 kurz nach dem Umbruch das Land Albanien. Nach 47 jähriger kommunistischer Herrschaft passierte 1990 der Sturz Enva Hoxhas und ermöglichte den Wiederaufbau des Landes.

Schon 1992 konnte eine schöne alte Villa in der Stadt Elbasan renoviert werden und wurde von der Stadtgemeinde für ein Kinderheim zur Verfügung gestellt. Schon im Oktober 1993 wurde das erste Kind im Heim der Hoffnung aufgenommen.
Mike und Judy Smith, ein pensioniertes Ehepaar aus England leitete das Heim bis 2002. Im Jahr 1995 wurde ein zweites Haus gegenüber angemietet und zwei Jahre später gekauft. Insgesamt konnten ungefähr 20 Kinder auf einmal in Familieneinheiten in den Häusern vom Heim der Hoffnung betreut werden.
Straßenkinder, Waisenkinder, arme Kinder von den Dörfern und Roma Kinder aus den umliegenden Armenvierteln bekamen ein Obdach.

Die Finanzierung läuft hauptsächlich über Patenschaften in Österreich, England und Deutschland. 1997 wurde der Verein Helfende Hände - Helping Hands im Salzkammergut eröffnet und hat jetzt seinen Sitz in Traunkirchen.

Im selben Jahr überstanden die Kinder mit ihren Erzieherinnen durch das mutige Engagement der Heimeltern glimpflich den Bürgerkrieg in Albanien.

2001 konnte CRY ( Care and Relief for the Young ) aus England als gleichwertiger Partner zur Unterstützung und Beratung von Home of Hope gewonnen werden.
Im Jahr 2004 übernahm der Albaner Arjan Emini das Kinderheim, das ca. 15 Mitarbeitern ( Lehrer, Sozialarbeiter, Erzieherinnen, Koch, usw ) Beschäftigung bot.
Im Sommer durften die Kinder nach Durres auf einen Badeuralub an der Adria oder auf ein Camp in die Berge nach Skodra.
Seit 2006 ist die Anzahl der Heimkinder zurückgegangen und dafür wurde ein Tageszentrum im Haupthaus errichtet, das vor allem Roma Kindern ein Vorschulprogramm und eine Freizeitbetreuung bringt.

Von 2006 – 2010 unterstützte Helfende Hände außerdem eine Suppenküche in Elbasan, namens Brot des Lebens von der englischen NGO A2B (Aid to the Balcans).
Hier werden täglich ca. 60 alte Leute und 35 Kinder mit einer warmen Mahlzeit versorgt.

Im Mai 2008 wurde ein neuer Vorstand von Helfende Hände gewählt: Sonja und John Horsewood, Ärztin und pensionierter Ingenieur und Sozialmanager, die eine neue Arbeit in Mtwapa/ Kenia aufbauten.

Im Jahr 2010 wurden das Heim der Hoffnung der englischen Charity CRY übergeben und auch die Hilfe für die Suppenküche in Elbasan eingestellt um 100% für das neue Schulprojekt in Kenia zu geben.

Helfende Hände übernahm das von Pastor Dickson Okoth aufgebaute Mtwapa Children Centre in Kenia und konnte mithilfe von Spenden und Patenschaften die ca. 220 Kinder versorgen.
Im Sommer 2010 konnte mit Spendengeldern ein großes Grundstück in der Nähe der alten Schule gekauft werden. Im Herbst wurde dann mit den Bauarbeiten unter der Leitung von John Horsewood begonnen und bereits im Jänner 2011 wurden die neuen Klassen bezogen.

Auch in Österreich konnte der Verein Helfende Hände zulegen, an Anzahl von Mitgliedern und mit ca. 120 Patenschaften und Spendern.



Neue Klasse in der Helping Hands Community Primary School


Traunkirchen, im Jänner 2011

Patenbericht Nov 2010


Linz, 25. November 2010
Liebe Freunde!

Hier ein kurzer Bericht über die Baufortschritte in Mtwapa:
John ist seit 5. Oktober wieder in Kenia und leitet den Bau der Schule.
Kurz vor seinem Abflug war die Baugenehmigung eingetroffen und bei seiner Ankunft stieß der Brunnenbauer in gut 30 m Tiefe auf klares, süßes Wasser.
Die Umrisse der Gebäude wurden zuerst markiert, dann wurden die Fundamente ausgehoben, etwas tiefer als üblich, denn der Boden ist sandig.
In Kenia ersetzen riesige Gesteinsblöcke, die vor Ort zertrümmert werden müssen, den Schotter. Das Betonieren der Fundamente folgte und danach der Aufbau der Mauern.
12 Klassenzimmer (8 für die Grundschule und 4 für den Kindergarten) stehen nun und werden innen verputzt und ausgemalt.
Das Büro und die 2 Toilettenblöcke sind schon einsatzbereit. Das Kochhaus, finanziert vom Schweizer Ehepaar Heidi und Willy Rüegger, ist im Entstehen, daneben der Wasserturm für den 4200 l Tank. Herbert Friedl aus Traunkirchen ist John bei der Bauleitung eine große Hilfe.
Heute wurde die große Übersiedelung von der „alten“ Schule durchgeführt - alles Material, bis zum letzten Zaunpfahl, wurde übersiedelt und wird am neuen Grundstück gute Verwendung finden.
Ebenfalls heute fand die Abschlussfeier für das alte Schuljahr statt – neben der neuen Schule. Es war ein schönes, großes Fest, mit Liedern, Tänzen, einer kurzen Predigt und Gebeten. Danach gab es für alle – Schüler, Eltern und Lehrer – ein gemeinsames Festessen. Nun freuen sich alle auf den Schulbeginn im Jänner an der neuen Schule. Bis dahin ist jedoch noch einiges zu tun.
Auch ich selbst war für 16 Tage in Kenia, meine Aufgaben waren organisatorischer Art:
Schuleinschreibung, Besuch von Familien, die eine Patenschaft benötigen, Schuluniformen nähen lassen, Bücher für alle 11 Klassen und fehlende Einrichtung bestellen, neue Lehrer einstellen...
So viele Kinder wollen unsere Schule besuchen, die Not ist groß. Leider mussten wir schon nach wenigen Tagen der Anmeldungsfrist einen Aufnahmestopp durchführen. Die zweite Klasse können wir doppelt führen, das Klassenzimmer dafür ist vorhanden - nötig wäre es für alle Jahrgänge.
Noch sind nicht alle Mittel für eine komplette Fertigstellung der Schule vorhanden – das Lehrerzimmer und die Bücherei (für sie wurde das Fundament bereits gegraben), sowie das Aktivitätszentrum müssen noch finanziert werden, ebenso ein kleines Wohnheim für Vollwaisen und die Errichtung einer Landwirtschaft.
Bitte unterstützt uns auch weiterhin, vor allem auch im Gebet – für gutes Gelingen des Bauvorhabens, Bewahrung und Gesundheit und ebenso für die Bereitstellung der noch benötigten finanziellen Mittel.
Sonja Horsewood




Eine Mail von Bardale, einem ranghohen Marine/ Wildlife Officer, zuständig für das Korallenriff entlang der kenianischen Küste und etliche Nationalparks, der sich sehr für seine nicht so priviligierten Landsleute engagiert. Er war auch sehr hilfreich bei der Suche nach Land:

Liebe Sonja,
Ich schreibe diese Mail um meine Wertschätzung für eure Hilfe an den bedürftigen Kindern in Kenia und die all der Mitarbeiter und Paten, die dieses Projekt ermöglichen, auszudrücken.
Es war ein Traum vieler Jahre, der jetzt für die Gemeinschaft in Mtwapa/ Kenia erfüllt wurde.
Es ist für die Kinder sowie ihre Eltern eine Befreiung, dass ihr dieses Projekt durchführt.
Ich danke dir und deinen Freunden, dass ihr viel von eurer Energie, Zeit, Geld und Verstand für dieses Geschenk an uns einsetzt. Ich wünsche euch viel Erfolg für dieses Projekt.
Möge euch Gott alle segnen und euch zuletzt belohnen,
Danke , Bardale Tapata

Psalm 65
Gott, man lobt dich in der Stille zu Zion und dir hält man Gelübde.
Du erhörst Gebet und darum kommt alles Fleisch zu dir.
Unsere Missetat drückt uns hart, du wollest unsere Sünde vergeben.
Wohl dem, den du erwählst und zu dir lässest, dass er in deinen Vorhöfen wohne,
der hat reichen Trost von deinem Hause, deinem heiligen Tempel.
Erhöre uns nach der wunderbaren Gerechtigkeit, Gott unser Heil, der du bist die Zuversicht aller auf Erden und fern am Meer;
der du die Berge festsetzt in deiner Kraft und gerüstet bist mit Macht;
der du stillst das Brausen des Meeres, das Brausen seiner Wellen und das Toben seiner Völker,
dass sich entsetzen, die an den Enden wohnen vor deinen Zeichen.
Du machst fröhlich, was da lebt im Osten wie im Westen.
Du suchst das Land heim und bewässerst es und machst es sehr reich.
Gottes Brünnlein hat Wasser die Fülle.
Du lässest ihr Getreide gut geraten, denn so baust du das Land.
Du tränkst seine Furchen und feuchtest seine Schollen;
Mit Regen machst du es weich und segnest sein Gewächs.
Du krönst das Jahr mit deinem Gut und deine Fußtapfen triefen von Segen.
Es triefen auch die Auen in der Steppe und die Hügel sind erfüllt mit Jubel.
Die Anger sind voller Schafe und die Auen stehen dick mit Korn, dass man jauchzet und singet.

Der Psalm Davids beginnt mit der Stille vor Gott und endet mit Loben und Jauchzen.
Ja, unsere Missetat drückt uns hart, nicht Gottes Willkür oder das Schicksal der Geschichte und die Umstände des Lebens. Wohl dem der in das Haus Gottes darf, dem die Sünden vergeben sind und der geheilt ist von Sorge, Angst und Schmerzen.
Glücklich alle, die zu Gott in der Stille der Nacht und in der Mühe des Tages beten können: “Erhöre uns nach der wunderbaren Gerechtigkeit, Gott unser Heil, der du bist die Zuversicht aller auf Erden und fern am Meer!“.
Sie werden froh, auch wenn die Wogen brausen und das Volk aufschreit gegen ihre Herrscher.
Der Kluge bewahrt sein Herz und seinen Geist im Frieden Gottes und rennt nicht den Massen nach und ihren Göttern und beneidet nicht die Schönen und Reichen, sondern tut, was Gott ihm sagt.
Der Weise wendet sich dem Einfachen und Niedrigem zu, dem Armen und Einsamen, dem Acker und den Tieren, der Hausarbeit und dem Handwerk, um nicht in Abhängigkeit zu geraten und enttäuscht vor dem Nichts zu stehen.
Gottes Brünnlein hat Wasser die Fülle, auch wenn der Brunnen wie in Mtwapa/ Kenia 30 Meter tief gegraben werden musste.
Gott hat Großes in Kenia getan und zeigt seine Macht in Österreich und auf der ganzen Welt. Er krönt das Jahr mit seinem Gut und seine Fußtapfen triefen vor Segen.

Das Team von Helfende Hände möchte den Paten und Freunden in Österreich und Deutschland frohe Weihnachten und ein gesegnetes Neues Jahr wünschen und ein herzliches Dankeschön für das Mittragen sagen.
Im Kuvert liegen noch von den afrikanischen Kindern gezeichnete Weihnachtskarten bei, ein Flyer über das Keniaprojekt , der zur Information und zur Werbung dient und außerdem als Weihnachtsgeschenk mein letztes Büchlein “bilderreich” für alle Paten.
Gottes Segen , Bernd Friedmann , Kassier

Samstag, 22. Januar 2011

Einweihung der Schule



Liebe Geschwister!

Heute ist ein großer und wichtiger Tag – das neue Schuljahr hat begonnen und etwa 350 Schüler haben an der Schule ein neues "Schulzuhause" gefunden.
Wir sind Gott und euch allen von Herzen dankbar, dass das alles ermöglicht wurde.
Der Tag ist gut verlaufen und es sind keine größeren Probleme aufgetreten, wenn es auch zeitweise etwas chaotisch wurde, als es um die Klassenzuteilung oder das Austeilen der neuen Uniformen ging.
Es wird sicher noch einige Tage dauern, bis alles in geregelten Bahnen verläuft und alle Kinder ihren Platz gefunden haben. Einige sind vom Familienbesuch aus den Dörfern noch nicht zurück gekehrt.
John wird Ende Jänner wieder nach Kenia fliegen, ich – Sonja - folge am 11. Februar für 3 Wochen.
Wir bitten euch auch weiterhin um eure Unterstützung und um euer Gebet!
Mit lieben Grüßen und Segenswünschen für das neue Jahr,

Sonja und John

Für die Paten unter euch: eine neue Pateninfo kommt im Frühling, dann gibt es Neuigkeiten von "Euren" Kindern

Hier noch ein kurzes Update, geschrieben Ende Dezember:
Die Schule ist nun einsatzbereit, das Schuljahr beginnt am 4. Jänner.
Bereits am 3. Jänner werden alle 12 Lehrer anwesend sein und die Vorbereitungen für den Schulstart treffen.
11 Klassenzimmer werden etwa 350 Schüler aufnehmen. Die Kochhütte ist fertig, ein Herd mit 2 riesigen Kochtöpfen steht bereit, um allen diesen Kindern 2 Mahlzeiten täglich zu ermöglichen. Die Plastiktassen für den Frühstücks-Porridge und Plastikteller für das Mittagessen warten auf ihre erste Benützung.
Das Makuti-Aktivitätszentrum – ein traditionell afrikanisches offenes Gebäude mit Kokosdach (s. Foto rechts) - ist im Entstehen – danke an Heidi und Willy Rüegger für die Finanzierung.
Für alle neuen Kinder wurden die Schuluniformen und Turnhosen genäht – auf diese Art konnten wir einige näherfahrene Mütter unterstützen und ihnen für einige Wochen Arbeit geben.
Die Einrichtung für die neuen Klassenzimmer wurde von 2 Vätern getischlert.
Der 4200 l Tank wurde an den Brunnen angeschlossen, ein kleinerer Tank steht am Dach des Toilettgebäudes.
Dort, wo nötig, wurden ein oder 2 Stufen gebaut, um die Klassenzimmer leichter erreichen zu können, beim Kindergarten - finanziert von unseren Freunden Fritz und Brigitte Zahner aus Albstadt - wurde ein Sicherheitsgeländer angebracht. Rund um das Kindergartengelände wird gerade ein Zaun angebracht, der den Bereich für die kleineren Kinder von der Grundschule trennt. Hier muss noch ein Spielplatz errichtet werden.
Rund um das gesamte Schulareal ist ein von blühenden Büschen durchwachsener Zaun, ein großes Tor sorgt dafür, dass niemand Unbefugter Zutritt erhält.
Das Schulareal wurde gesäubert und wartet auf Grassamen und kleine Büsche – dafür ist die Jahreszeit allerdings sehr schlecht und für gutes Wachstum werden wir auf die Regenzeit im Frühjahr warten müssen.
..... und natürlich........
.. suchen wir weiterhin nach Paten für Kinder, Leute, die ein kleines Projekt sponsern, zB Spielplatz, Hühnerstall, Kuh etc........
...... und solchen, die es uns ermöglichen, den Rest des Schulprojekts zu bauen!

DANKE AN EUCH ALLE!

Sonja Horsewood

Artikel OÖ Nachrichten




Traunkirchner als Helfer in Kenia: „Am Anfang sieht man nur Dreck“








Die Bauarbeiter mit dem aus Traunkirchen stammenden Herbert Friedl (links im Bild) und John Horsewood (rechts) Bild: privat
TRAUNKIRCHEN. Der 54-jährige Herbert Friedl engagiert sich für Kinder in Kenia und half beim Bau einer Schule mit. Vor kurzem ist der Traunkirchner aus Afrika zurückgekehrt. Seine Eindrücke sind noch ganz frisch.
„Am Anfang sieht man nur den Dreck, die Fetzen, die manche am Körper tragen, das wenige Essen“, sagt Friedl. „In der ersten Phase ist man einfach nur geschockt, wie Menschen leben. Dann kommt man in Phase zwei: Ich muss was tun gegen dieses Elend. In der dritten Phase kommt man dann aber weg vom Blick auf die Oberfläche, wo man die äußeren Bedingungen und die Not sieht. Da bekommt man den Blick auf den einzelnen Menschen. Dass da nicht eine Not vor mir steht, sondern ein Mensch, ein Bruder, eine Schwester.“
Der Aufenthalt in Mtwapa, einem Gebiet nördlich von Mombasa, hat viel in Friedl bewirkt. Drei Wochen lang arbeitete er tatkräftig beim Bau einer Schule mit, einem Projekt des Traunkirchner Vereins „Helfende Hände“, mit dem er seit einiger Zeit verbunden ist.
Herbert Friedl ist verheiratet und Vater zweier Kinder. Beruflich schaffte er es bis zum „Generalbevollmächtigten einer Holding“ und hat langjährige Auslandserfahrung. Eine Karriere, die vergangenes Jahr ein plötzliches Ende nahm: Kündigung wegen „Verjüngung der Führungsriege“. Schock, Krise – und plötzlich viel Zeit. „Ich hab’ immer zu Gott gesagt: Ich habe keine Zeit für mehr Einsatz gegen die Not in dieser Welt“, erzählt der gläubige Christ. „Und jetzt war es, als würde Gott sagen: An der Zeit soll es nicht scheitern. Zeit ist nicht das Problem.“
An diesem Punkt trat ein anderer Traunkirchner an ihn heran, der Künstler Bernd Friedmann: Ob Herbert Friedl nicht mit seinen Fachkenntnissen den Schulbau in Kenia unterstützen könne. Friedmann hatte mit seiner Frau Edith und dem Linzer Ehepaar John und Sonja Horsewood vor vielen Jahren den Verein „Helfende Hände“ gegründet: Patenschaften für Kinder im Armenhaus Europas, in Albanien, Suppenküche, ein Kinderheim. Und seit zwei Jahren die Schule in Kenia: Bau, Mitfinanzierung durch Patenschaften. Ein kleiner Verein, aber das Geld kommt zu 100 Prozent an.
Friedl ließ sich von der Sinnhaftigkeit des Projekts überzeugen und fand die Motivation, sich dafür zu engagieren.