Samstag, 16. April 2011

Kenia März 2011



Liebe Geschwister, liebe Freunde!

Es ist so weit: am 4. März wurde die Schule in Mtwapa feierlich eröffnet, nachdem der Schulbetrieb planmäßig schon Anfang Jänner aufgenommen worden war. Der offizielle Schulname lautet nun Albstadt (nach den Sponsoren des Kindergartens und der Vorschule) Helping Hands Community School. Knapp 400 Kinder im Alter von 3 bis 18 Jahren besuchen unsere Schule in 11 Klassen. Im Zentrum des Geländes steht das Makuti-Aktivitätszentrum – ein traditionell afrikanisches offenes Gebäude mit Kokosdach. Es wird täglich für die Morgenandachten verwendet, die Kinder suchen zur Essenszeit dort Schatten und für Schulaufführungen ist es ein wunderschöner Rahmen. Rund herum gruppieren sich 6 kleine Bauten, die jeweils 2 Klassenzimmer beherbergen. Es gibt auch ein Kochhaus mit einer langen "Theke" zur Essensausgabe, 2 Toilettblöcke und ein Büro. Für ein weiteres Gebäude, welches die Bücherei, ein Nähzimmer und einen Handarbeitsraum enthalten soll, wurde das Fundament bereits gelegt. Wir warten nun auf das Ende der Regenzeit im Juni und hoffen, bis dahin die nötigen finanziellen Mittel für die Fertigstellung auftreiben zu können. Das gesamte, große Grundstück wurde eingezäunt, das Schulareal selbst nimmt nur etwa ein Drittel der Gesamtfläche ein. Der Rest steht als Spielplatz und zur landwirtschaftlichen Nutzung zur Verfügung. Es ist auch Platz für ein kleines Häuschen, in dem europäische Praktikanten wohnen können (auch dafür wurde das Fundament schon gelegt) und ev. zu einem späteren Zeitpunkt einige Häuschen für die Lehrer. Das Gelände ist von vielen Kokospalmen, Mango – und anderen Fruchtbäumen bewachsen, es gibt viel Schatten und an den Nachmittagen weht eine kühle Brise – das Klima ist für die Kinder sehr angenehm zum Lernen. Im April, dem Anfang der Regenzeit, soll Gras gesät werden, viele kleine Büsche und vorgezogene Gemüsepflänzchen warten auf das Ende der Trockenperiode. Maria, eine in Mtwapa lebende Kölnerin, hat sich der Gartengestaltung angenommen. Im Kindergartengelände, das vom restlichen Schulgelände durch einen niedrigen Zaun abgetrennt ist, stehen bereits Rutsche, Schaukeln und ein Karussell. Das große Spielgelände hinter der Schule wird gerade begradigt und mit Fußballtoren, Basketballnetzen und Spielgeräten ausgestattet. Herzlichen Dank dafür in die Schweiz! Für die 4 Kindergartenklassen gibt es 5 Lehrerinnen, die 7 Grundschulklassen werden von 8 Lehrer/inne/n unterrichtet (eine Lehrerin geht bald in Mutterschutz), für beide Schulen gemeinsam ist ein Direktor verantwortlich, der auch Teile des Unterrichts in allen Klassen übernimmt. Finanziert wird die Erhaltung des Schulbetriebs weiterhin durch Patenschaften: etwa 100 der 260 Kinder der Grundschule haben schon einen Paten. Für die vielen anderen, die zur Zeit noch einen Essensbeitrag leisten, suchen wir nach weiteren Leuten, die gerne ein Kind an unserer Schule unterstützen möchten. Der Aus- und Weiterbau selbst muss durch sonstige Spenden finanziert werden. Für dieses Schuljahr wurde eine große Anzahl von Büchern angekauft, so dass jeweils 2 Kinder eine Bank und ein Buch in jedem Unterrichtsfach teilen. Die Kinder, von denen gut die Hälfte aus den Slums von Mtwapa und die andere Hälfte aus den umliegenden Buschdörfern stammt, haben sich gut eingewöhnt und haben nun neben dem Unterricht auch Platz für Sport und Spiel. An drei Nachmittagen in der Woche gibt es nach dem offiziellen Schulende um 15 Uhr noch Förderunterricht – viele der neuen Kinder haben große Wissenslücken und müssen diese schnell aufholen, um bei den Prüfungen gut abzuschneiden. An den zwei anderen Nachmittagen wird Sport betrieben, es gibt auch eine Pfadfindergruppe. Vielen herzlichen Dank an euch alle – jede Spende war ein wichtiger und notwendiger Baustein und gemeinsam ist etwas wirklich Besonderes und Wertvolles geschaffen worden. Jedes eurer Gebete und jede Ermutigung haben uns Kraft und Hoffnung gegeben. Im April letzten Jahres, als wir mit der Schule in eine sehr ungewisse Zukunft blickten, hat uns besonders ein Vers Mut gemacht: “Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Furcht gegeben, sondern einen der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit” (2. Tim.7). Ein Jahr später können wir bezeugen, wie gut Gott zu uns war, und nicht nur für uns persönlich, sondern auch für die Zukunft der Schule sind wir zuversichtlich, dass “der in euch angefangen hat das gute Werk, es auch vollenden wird! (Phil 1,6)

Im Namen aller Kinder und der "Helfenden Hände"

John und Sonja Horsewood